Erschöpfung

Mit “Erschöpfung” meine ich hier erstmal nicht die gut verständliche Erschöpfung nach einer Anstrengungsphase, nach einer eher überschaubaren, kurzen Zeit des Auspowerns.
Jeder kann ja nachvollziehen, daß ein Kraftakt erschöpft und der Organismus eine Zeit der Erholung einfordert.
Was ich hier meine, ist eher eine abgrundtiefe Erschöpfung, sowohl mental wie körperlich, aus der man nicht einfach wieder herauskommt. Eine Erschöpfung, die nach gutem Schlaf und Erholung nicht weicht.
So eine Erschöpfung ist auch manchmal nicht recht erklärlich. Vielleicht ist es unklar, warum man in so einen Zustand geraten konnte, viellleicht gibt es auch gar keinen Kraftakt, der die Erschöpfung erklären könnte.
Möglicherweise denkt man eine Zeitlang: “naja, das wird schon wieder”. So richtig krank fühlt man sich eventuell auch nicht, sodaß der Gang zum Arzt erstmal nicht wirklich auf der Hand liegt.
Bis man dann ins Fragen kommt, was eigentlich los ist. Die Erschöpfung nimmt im Urlaub vielleicht sogar zu. Nicht gut. Die Leistungsfähigkeit nimmt ab, man macht vielleicht Fehler, die es früher nie gab.

Leider ist so ein Zustand ziemlich unspezifisch. Das heißt, die Ursache liegt nicht auf der Hand. Das Symptom “Erschöpfung” paßt zu vielerlei Krankheitsbildern. Das wird auch schnell klar, wenn man anfängt, Hilfe zu suchen und zum Arzt geht.
Glücklich kann man sich schätzen, wenn eine Diagnostik durchgeführt wird, die zu einer hilfreichen Diagnose und Behandlung führt. Auch die Diagnose eines Burnout-Syndroms muß nicht immer eine hinreichende Erklärung sein, Überlappungen verschiedener Ursachen sind möglich. Schade, wenn dem nicht so ist. Im Zeitalter des “Zack-Zack”, in der Zeit zunehmend schlechter Arbeitsbedingung für Ärzte, die dann selber erschöpft sind, erfolgt Hilfe manchmal nicht so, wie sie erwünscht wäre.
Hier setzen die Überlegungen ein, die eine spezielle Diagnostik und Behandlung erfordern könnten.
Müdigkeit und Erschöpfung sind leider nicht nur quälend und setzen außer Gefecht, diese Symptome sind eben leider auch vieldeutig.
Müdigkeit und Erschöpfung sind als Symptome sozusagen die “Rauchzeichen” des Organismus, mit denen vermeldet wird: es stimmt etwas nicht. Und was nicht stimmt, kann quer durch die gesamte Medizin führen. Manchmal stimmen vielleicht auch mehrere Dinge nicht.
Ein “Check” der Kassenmedizin oder die Laboruntersuchungen der “Mainstream-Medizin” sind nicht immer ausreichend. Man hört vielleicht: “alles normal, Sie sind gesund”. Trotzdem fühlt man sich unverändert schlecht.
Es gibt allerdings verschiedene weitere Möglichkeiten, dem Leiden auf die Spur zu kommen, die möglicherweise speziellere Laboruntersuchungen erfordern, oder bei denen auch ein ganz anderer Zugang zu so einem Erschöpfungszustand hilfreich wäre.
Eine kleine Auswahl in Frage kommender Ursachen für die Erschöpfung wäre z.B.:
eine chronische Entzündung ohne offensichliche Entzündungsherde,
manchmal auch “silent inflammation” genanntungünstige Ernährung und Übergewicht (die sogar zu einer “silent inflammation” führen kann),
auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ‑allergienMangelzustände z.B. von Vitaminen
fehlende Bewegung
mentale oder körperliche Überforderung
Streß
Schlafmangel
chronische bekannte oder unerkannte Krankheiten
Nebenwirkungen von Medikamenten
sogenannter Zellstreß (Oxidativer/ Nitrosativer Streß) mit unzreichender Bildung von Energie in den Körperzellen
Ausgesprochen hilfreich kann beispielsweise die Behandlung mit den Mitteln der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) sein, mit Akupunktur und der chinesischen Phytotherapie (Behandlung mit Heilkräutern), die ergänzt werden kann durch beispielsweise Vitamine o.Ä. (je nach Befunden der Diagnostik).
Das alles überschreitet gelegentlich leider die Möglichkeiten und die Gedankenwelt des üblichen medizinischen Vorgehens insbesondere im Alltag der Gesetzlichen Krankenversicherung. Das fängt vor allem damit an, daß die eigentliche ärztliche Kernkompetenz, nämlich das Eingehen auf die Beschwerden des Patienten und die Bewertung dieser Symptome, sowie in der Folge dann das Nutzen vom ärztlichem “know-how”, schlichtweg nicht honoriert wird. Die Dramatik dieser Entwicklung merkt der Patient, die eigentlichen Drahtzieher im deutschen Gesundheitssystem wissen es vielleicht, wollen es aber nicht ändern.
Was heißt das praktisch: eine TCM-Behandlung und eine das “übliche” Maß übersteigende Diagnostik muß möglicherweise selbst bezahlt werden, und ist zu allem Überfluß oft auch nicht ganz billig. Wenn Sie aber einen Arzt haben, der Ihnen weiterhilft, vielleicht in seiner Privatsprechstunde, dann halten Sie ihn fest und beglückwünschen sich.
Denn: es gibt Hilfe in der Erschöpfung.