Reizbarkeit und Erschöpfung:
Leber-Qi-Blockierung
(Stagnation des Leber-Qi)
1. Mögliche weitere Beschwerden:
- Druck im Oberbauch
- Druck im Brustraum
- Blähbauch
- Aufstoßen, Seufzer, Schluckauf
- Reizbarkeit
- Depressive Stimmung
- Müdigkeit
- Erschöpfung
- Kloß im Hals
- Zähneknirschen
- Schlafstörungen
2. So könnte man vorgehen
Beim Hausarzt zeigen Blutwerte und Ultraschall keine Auffälligkeiten. Die Schilddrüse funktioniert auch normal.
Der Internist macht eine Magenspiegelung, die Schleimhaut ist etwas gerötet, sonst alles oK. Ein Medikament gegen ein Zuviel an Magensäure führt zu einer leichten Besserung des Aufstoßens und des Bauchdruckes.
Der HNO findet keine Ursache für den Kloß im Hals, meint es könne psychosomatisch sein, der Psychiater diagnostiziert eine Streßreaktion, dazu passen Reizbarkeit und Erschöpfung, empfiehlt eine Psychotherapie. Eigentlich hätte man nicht gedacht, einen Psychotherapeuten zu brauchen.
Die Beschwerden könnten eher zunehmen, wegen der Reizbarkeit gibt vielleicht öfter zuhause Streß, der Bauch ist mit dem Protonenhemmer zwar etwas besser, aber nicht wirklich gut. Das Einschlafen wird noch zögerlicher, zu frühes Aufwachen kommt dazu. Man fühlt sich ziemlich erschöpft, aber innerlich auch irgendwie unruhig. Man wird erstmal 2 Wochen krankgeschrieben.
3. Zwischenspiel
Oft ist die Sache ja klar. Herzkrank: ASS und Betablocker. Schilddrüse: Hormone. Plattfuß: Einlagen. Migräne: Triptane. Schenkelhalsfraktur: OP mit Gelenkersatz. Bandscheibe: Krankengymnastik.
Die möglichen Hilfen im Rahmen unserer Schulmedizin sind oft reichlich vorhanden.
Aber hin und wieder scheint es nicht zu klappen, vielleicht finden die Ärzte keine Ursache, vielleicht wird keine Behandlung angeboten, oder die Behandlung hilft nicht oder wird nicht gut vertragen.
Die vielfältigen Zustände, für die sich keine schulmedizinisch definierten Diagnosen oder Lösungen finden lassen, sind in der TCM wunderbar aufgehoben.
4. So könnte es weitergehen
Der hier skizzierte Zustand entspricht in der TCM einer Leber-Qi-Blockade: Der freie Fluß der Energie ist beeinträchtigt, ist sozusagen “eingestaut”, man ist wie blockiert, im Darm wie im Kopf. Die Symptomatik zeigen sich häufig in der “Mitte” mit Bauch- und Verdauungsbeschwerden, die TCM sagt “die Mitte wird überwältigt”. Es fällt schwer, “loszulassen”, auch zur Nacht den Tag “loszulassen”, oder den Kiefer zu entspannen. Alles wird festgehalten anstatt es fließen zu lassen, sozusagen einen guten flow zu ermöglichen.
Eine Behandlung in der TCM bestünde aus individuell zusammengestellten Rezepturen Chinesischer Heilkräuter, entweder in Form der traditionellen Abkochung, oder etwas moderner als Fertig-Pulver bzw. gepreßt als Tablette, wahlweise auch flüssig in Form von Tropfen , oder als den für Kinder perfekt geeigneten Sirup. Die Kräuterrezepturen wende ich in Kombination mit Akupunktur an, für Kinder gerne in der Variante mit LED-Licht- oder Laser-Akupunktur, also ohne Nadel.
Mit dieser Art der Therapie kann es gut möglich sein, Sie wieder “in Fluß” zu bringen.
5. Erläuterung zur “Leber-Qi-Blockierung”
Die oben angedeutete Beschwerdesammlung entspricht einem Sammelsurium an Symptomen, einer Reihe von Störungen, die gerade auffällig sein können. So eine Symptomsammlung nennt man in der TCM ein “Disharmoniemuster”. Also eine Zusammenstellung bestimmter Beschwerden. Es gibt in der TCM eine ganze Menge verschiedener Disharmoniemuster, dieses wird “Leber-Qi-Blockierung” genannt.
Der Unterschied zur Schulmedizin ist jetzt (in erster grober Näherung) eigentlich garnicht so riesig. Dem Arzt erzählt man: “Es geht mir nicht gut.” Das ist für eine Diagnose möglicherweise noch etwas vage, darum wird der Arzt vielleicht nachfragen, was denn genau “nicht gut” bedeutet. Die darauf ergänzend berichteten Beschwerden machen die Sache klarer, der Arzt weiß die Diagnose oder hat vielleicht wenigstens einen Verdacht. In der Schulmedizin vergleicht der Arzt die Beschwerden des Patienten mit den ihm bekannten Erkrankungen. In der TCM vergleicht der Arzt die geschilderten Symptome mit den ihm bekannten Disharmoniemustern.
Man könnte also vereinfacht sagen: was der Schulmedizin die Erkrankung, ist der TCM das Disharmoniemuster.